Dean (selbstgewählter Deckname) ist in Westfalen auf dem Lande bei echten Pflanzenkennern aufgewachsen. „Die warn schon okay“, sagte er uns in einem ersten Gespräch. Doch die Nähe zu seinen auswuchernden Eltern – er stand in ihrem Halbschatten auf einer gepflegten Fensterbank mit Übergardinen – sei ihm dann doch zu viel geworden. Auch die Provinz schlage ihm ziemlich aufs Gemüt, er verlor in den letzten Monaten fast alle seine Blätter. „Ich bin eigentlich eher der Sex, Drugs and Hip Hop Typ“. Im Fernsehen erfuhr er von der weltweit ersten Pflanzenklappe und beschloss spontan seinen Ausbruch. Komplize wurde ein Gas- und Wasserinstallateur, der Dean unter Einsatz seines guten Rufes entführte und anonym der Pflanzenklappe übergab. Dean möchte in die Großstadt, am liebsten in eine WG, in der gute Partys steigen, damit er sich feucht halten kann. Er liebt gute Musik (bitte keine keine Schlager mehr), sein Lieblingsautor ist Jack Kerouac und Drogen produziert er bei Wohlgefühl selbst, weswegen er zuweilen auch als giftig eingeschätzt wird. Unter seiner wilden und lässigen Schale verbirgt sich ein anhänglicher und zärtlicher Kern (in melancholischen Momenten hört er gern Thin Lizzys Cowboy Song), manchmal zeigt sich eine Tendenz zu klammerhaften Zügen, die er aber in der Regel an unbelebten Möbelstücken auslässt.
Dean ist bis Ende Februar in Schöppingen und lebt seit August 2009 in Berlin.
One thought on “Gemeiner Efeu „Dean Paradise“”
Also „Gemeiner Efeu“ ist schon echt gemein! Also ich finde die botan. Bezeichnung „gemein“ immer etwas unpassend für eigentlich weit verbreitet oder herkömmlich. Ich jedenfalls liebe alle Hederas, ob nun gemein oder Goldchild oder Goldheard oder…..
In den Gärtnereien werden sie oft erst gar nicht mit ihrem vollen Namen benannt sondern oft nur als Efeu oder Hedera in Mischung benannt. Das finde ich sehr ärgerlich.
Uli (mit ca.30 versch. Hederas)