Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner verbietet den Anbau von Genmais Mon810. Alle Freilandversuche, die ursprünglich auf 10 Jahre angelegt gewesen waren, sind damit gestoppt, so Bayerns Agrarminister Helmut Brunner. Es ist ohnehin unglaublich, einen Freilandversuch mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Nahrungskette und das Ökosystem über einen derart langen Zeitraum überhaupt zu genehmigen. Doch die CSU in Bayern ist weiterhin dafür. Zur Erinnerung: Der Konzern Monsanto – ursprünglich auf Chemie spezialisiert – verändert Nahrungsmittel gentechnisch so, das sie gegen Schädlinge resistent sind. So zumindest die offizielle Version.
Fakt ist, das alle von Monsanto gentechnisch veränderten Nahrungsmittel resistent sind gegen das von Monsanto produzierte Unkrautvernichtungsmittel Roundup. Das flächendeckend einsetzbare Allroundpestizid vernichtet alles, außer den seitens des Konzerns gentechnisch veränderten Pflanzen. Monsanto produziert übrigens seit den 40er Jahren Dioxin. Das relativ neue Geschäftsfeld „Gentechnisch veränderte Nutzpflanzen“, welches unter dem Deckmantel der Wissenschaft und Welthungerhilfe seitens Monsanto propagiert wird, kann auch als grandiose Marketingstrategie zur Vermarktung eines Pestizides betrachtet werden; eine Strategie die weltweit konkurrenzlosen Absatz garantiert und die weltweite Abhängigkeit fördert. Die zunehmende Genehmigung der Patentierung von Nahrung verlagert Allgemeingut und Nahrung in die Hände eines einzelnen Chemiekonzerns. Jedem, der sich hierzu umfassende Informationen über Ziele, Strategien, Produkte und Vermarktung seitens Monsanto informieren möchte, dem sei der Film „Monsanto und die Folgen“, ausgestrahlt bei arte, und verlinkt auf dieser Seite unter „Medien“ zu empfehlen.
Auch allen Wissenschaftlern, die die Autoren Patrick Illinger und Marc Widmann heute in der Süddeutschen Zeitung zitieren. Der Artikel mit der Headline „Mit Halbwahrheiten geschürte Kampagne“ vermittelt einseitig die Interessenslage der Wissenschaftler und erweckt in unserer wissenschaftsorientierten Gesellschaft den Eindruck, jeder Gegner gentechnisch veränderter Nahrung bilde sich seine Meinung aufgrund von Halbwissen. Forschung und Wissenschaft ist gut und wichtig, doch sollten Wissenschaftler nicht öfter mal über den Tellerand hinausschauen, nachdem Motto Weitblick statt Tunneldenken? Wer legt fest, was im Interesse aller Menschen ist und dem Wohle aller dient? „Es ist in Deutschland in den letzten Jahren immer schwieriger geworden, neue Technolgien im Bereich der Nutzpflanzen zu entwickeln“ wird hier z.B. Martin Quaim der Universität Göttingen zitiert. Den Autoren und Herrn Quaim sei die oben genannte hervorragend recherchierte TV-Dokumentation ans Herz gelegt. Herrn Quaims in der „Süddeutschen“ zitierte Äußerungen sprechen von völliger Unkenntnis der bereits bewiesenen Gefahrenlage. Es hat gewichtige Gründe, wenn mittlerweile sechs EU-Staaten den Anbau von Mon810 verboten haben. (Deutschland, Österreich, Ungarn, Frankreich, Griechenland und Luxenburg). Ein Skandal, das die EU-Kommission dieses Verbot zu Fall bringen will. Es geht hierbei um Fragen von rechtmäßigem oder unrechtmäßigem Anbau – nicht etwa um Abwägen von Gefahren für das gesamte Ökosystem der Erde und die Auswirkungen auf den Menschen. Doch warum sorgen? Monsanto bietet in Zukunft sicher eine chemische Lösung für alle eventuell entstehenden Folgeschäden an.