Sukkulente „Gabriele (Trixi) Ewert“

Gabriele Trixe Ewert

Gabriele “ Trixi“ Ewert, hat ihr Glück versucht. Sie wollte mehr von Leben als die Provinzfensterbank auf die sie geboren wurde. Sie zog in die Metropole Münster und fing als Barpflanze an. Doch die große Stadt brachte ihr kein Glück. Unter dem Namen Trixi,  wechselte sie die Töpfe, wie andere Pflanzen ihr Gießwasser. Das Glück fand sie in keinem. Für Trixi ging es nach ganz unten. Unter eingewanderten Agaven vegetierte sie am Straßenrand und ließ sich von jedem mitnehmen, der ihr ein sonniges Plätzchen versprach. Ihre enorme Fruchtbarkeit hatte sie unterschätzt.  Gebrochen, mit unzähligen Ablegern kehrte sie nach Schöppingen heim. Ihre entsetzten Eltern wussten sich nicht anderes zu helfen, geschockt von dem rüde Straßenjargon Gabrieles und ihrer Kinder, als sie samt Nachwuchs in die Pflanzenklappe zu geben. Gabriele möchte auf ihre alten Tage gerne zur Ruhe kommen und sucht ein warmes Zuhause und ist äusserst anspruchslos geworden.

Gabriele Trixi Ewert lebt zukünftig in Nordhorn.

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Sukkulente „Bohumil Neved“

bohumild-nevedadop1Geb. in Mährisch Ostrau. Begann als Stricher am Prager Hauptbahnhof. Dann
steile Karriere als Pornodarsteller (hauptsächlich gay-movies). Heiratete
eine seriöse Immobilienmaklerin in Frankfurt/M. Als sie bei einem ihrer
Züge durch Pornoshops die unzähligen DVDs ihres Bohumil entdeckte, nahm
sie ihm den Topf weg und entsorgte ihn würdigerweise in die Pflanzenklappe. B. sorgt für erotisches Flair in jedem Zimmer.

“Bohumil Neved” lebt zukünftig in Berlin.

Gemeiner Efeu „Dean Paradise“

Dean Paradise

Dean (selbstgewählter Deckname) ist in Westfalen auf dem Lande bei echten Pflanzenkennern aufgewachsen. „Die warn schon okay“, sagte er uns in einem ersten Gespräch. Doch die Nähe zu seinen auswuchernden Eltern – er stand in ihrem Halbschatten auf einer gepflegten Fensterbank mit Übergardinen – sei ihm dann doch zu viel geworden. Auch die Provinz schlage ihm ziemlich aufs Gemüt, er verlor in den letzten Monaten fast alle seine Blätter. „Ich bin eigentlich eher der Sex, Drugs and Hip Hop Typ“. Im Fernsehen erfuhr er von der weltweit ersten Pflanzenklappe und beschloss spontan seinen Ausbruch. Komplize wurde ein  Gas- und Wasserinstallateur, der Dean unter Einsatz seines guten Rufes entführte und anonym der Pflanzenklappe übergab. Dean möchte in die Großstadt, am liebsten in eine WG, in der gute Partys steigen, damit er sich feucht halten kann. Er liebt gute Musik (bitte keine keine Schlager mehr), sein Lieblingsautor ist Jack Kerouac und Drogen produziert er bei Wohlgefühl selbst, weswegen er zuweilen auch als giftig eingeschätzt wird. Unter seiner wilden und lässigen Schale verbirgt sich ein anhänglicher und zärtlicher Kern (in melancholischen Momenten hört er gern Thin Lizzys Cowboy Song), manchmal zeigt sich eine Tendenz zu klammerhaften Zügen, die er aber in der Regel an unbelebten Möbelstücken auslässt.

Dean ist bis Ende Februar in Schöppingen und lebt seit August 2009 in Berlin.

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Sukkulente „Mandy Schlünz“

Mandy Schlünz

aus Halle/Saale, Tochter ehemaliger Erdmöbelhersteller. Studierte Biologie in Berlin (Humboldt), lernte dort einen höhersemestrigen Kölner Kommilitonen kennen, brach das Studium ab und zug mit ihm an den Rhein. Während er zum Büttenredner avancierte, verdingte sich Mandy als Funkenmariechen. Da ihr der Humor der rheinischen Frohnatur fremd blieb, wurde sie ausgemustert. Hat das Katholische dick.

 

Mandy wird zukünftig wieder in ihrer Heimat Halle/Saale leben.

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Efeutute „Elli „Rapunzel“ Birgit“

Elli Rapunzel

Rapunzel konnte während vieler Jahre ihr blättriges Haar völlig frei wachsen lassen, welches sich mittlerweile meterlang über die Wände ihres Turmzimmers erstreckt. Sie ist sehr belesen und sucht ein liebevolles Zuhause in intellektuellem Umfeld – gerne Literaten -, indem sie auch ihre Blattpracht weiter entfalten kann. Ideal für Menschen, die gerne im Grünen leben möchten, aber aus der Stadt einfach nicht heraus kommen.

 

Rapunzel lebt von nun an in Essenheim.

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Amaryllis “Franz-Georg”

Franz-Georg

Franz-Georg ist ein enger Verwandter und Freund Hedwig Marillas. Lange Jahre teilten sie alles auf kleinstem Raum. Nachdem er in den Winterschlaf verfiel, brachte ihn die anregende Atmosphäre eines Schöppinger Stipendiatenateliers bereits vor Beginn des Frühlings zum Austreiben und Wachsen. Franz-Georg sucht einen hellen konstant warmen Platz. Er ist sehr kommunikativ und bedankt sich mit prachtvoller roter Blüte. Doch ist er etwas Wasserscheu, denn er möchte nur sparsam um den Hals gegossen werden und mag kein Wasser im Untertopf. Als Naturwunder verschmäht er jegliche künstliche Nahrung. Er sucht einlebendiges Umfeld und ist auf der Suche nach neuen Erfahrungen.

Franz-Georg wurde im Juni 2009 adoptiert und lebt jetzt in Hamburg.

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Weihnachtsstern “Wilhelm Sternstaud”

Wilhelm Sternstaud †

Unter unzähligen Schwestern ist er einziger Sohn eines jüdischen Unternehmerpaares aus Holland. Studierte gegen den Willen seiner assimilierten Eltern Hebräistik und Philosophie (statt Wirtschaftswissenschaften) und wurde verstoßen. Studienabbruch, als ihm klar wurde, dass selbst raffinierteste Sophisterei und Selbstfindungstheorien nichts an seinem Schicksal ändern können, als Weihnachtsstern geboren zu sein. Er ist eine absolute Doppelbegabung, vollkommnete schließlich seine Ausbildung bei Rabbi Löw und Mordechai Maisel. Besitzt nun die magische Gabe, allein durch seine stille Anwesenheit, das Geld jener zu vermehren, die ihn nehmen wie er ist. In konstant feuchter Erde fühlt sich Wilhelm am wohlsten. Von Zeit zu Zeit nimmt er etwas Dünger am Nachmittag zu sich. Wilhelm lebt jetzt in Frankfurt und heißt seitdem Ismael.

Wilhelm ist inzwischen verstorben, RIP.

Azalee „Sigrune Erdmute Clothilde de Lovenstock-Bockward zu Aigen“

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Sigrune Erdmute Clothilde de Lovenstock-Bockward zu Aigen †

Sigrune Erdmute Clothilde de Lovenstock-Bockward zu Aigen, aus königl. franz. und fürstl. dt. Chlorophyll. Sie hatte ihre hohe Herkunft verschwiegen und sich als die „Fleischfressende Sigi“ (obwohl absolut Veganerin) der Resistance angeschlossen, litt aber, wohl wegen dieser Verleugnung, immer wieder an hysterischen Anfällen. Sie wurde auf Depressionen behandelt, es gab sogar einen Schizophrenie-Verdacht (der sich allerdings als Schizogonie herausstellte) sowie eine Diagnose auf pränatale manische Demenz. Sigrune ist seit der Betreuung durch die Anonymen Alkotaniker absolut trocken, d.h. sie trinkt nur noch Wasser. Sie ist sehr freundlich und zutraulich, wenn auch scheu. Ideal für sie wäre ein Plätzchen im Freien bei Psychiatern, Psychologen, Psychoanalytikern etc., und zwar solche, die nicht den Bock zum Gärtner ihrer Seele machen.

 

Sigrune ist in Berlin leider verstorben RIP.

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Sukkulente „Immendorf“

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Immendorf

Immendorf wäre gerne Maler geworden. Seine Eltern wollten jedoch, das er als Sukkulente lebt. Als Ausdruck seines ursprünglichen Berufswunsches nahm er den Namen des Malers Jörg Immendorf an. Immendorf wünscht sich ein kreatives Umfeld, mag keine direkte Sonneneinstrahlung und braucht nur wenig Wasser. Er blüht einmal jährlich.

 

Immendorf wurde am 31.1.2009 adoptiert und lebt zukünftig in der Schweiz.

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Bromelie „Laila“

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Laila

Laila ist eine Bromelie, die aufgrund falschen Gießens bereits seit längerem nicht geblüht hat und sich – um ihr Überleben zu sichern – vermehrt hat.
Die Bromelienfamilie sucht nun ein zu Hause, indem ihre Blatttrichter immer Wasser enthalten können. Sie mag keine direkte Sonneneinstrahlung und fühlt sich im Halbschatten am wohlsten. Laila blüht rötlich-violett.
Laila ist zur Zeit in Schöppingen bei Münster.

„Laila” lebt zukünftig in Dortmund.