Biologische Vielfalt / Genetische Ressourcen
Agrobiodiversität erhalten, Potenziale erschließen und nachhaltig nutzen
Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, die landwirtschaftliche Produktion stärker als bislang an den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Prinzipien der Nachhaltigkeit auszurichten. Die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft sollen damit auch einen größeren Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft und der biologischen Vielfalt mit ihren natürlichen Ressourcen leisten.
Coburger Fuchsschafe auf der WeideBedrohte Nutztierrasse: Coburger Fuchsschafe. © BLE
Während im Bereich der abiotischen Faktoren die Umweltbilanz in den letzten Jahren erheblich verbessert werden konnte, nimmt die biologische Vielfalt weiter ab. Diese Entwicklung soll gestoppt werden.
Der Naturschutz kann dazu einen wertvollen Beitrag leisten. Eine besondere Verantwortung liegt jedoch bei denen, die die Flächen bewirtschaften und die Ressourcen in der Land-, Forst und Fischereiwirtschaft nutzen. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) setzt sich daher für verbesserte Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt und der landschaftlichen Strukturvielfalt im Agrarraum sowie im Wald ein. Neben der Förderung des ökologischen Landbaus sind hierbei der Erhalt vielfältiger Fruchtfolgen, die Erhaltung und nachhaltige Entwicklung einer regional angepassten Sorten- und Rassenvielfalt von Kulturpflanzen und Nutztieren sowie die Erhaltung und nachhaltige Nutzung von Wildpflanzen und Wildtieren für die Ernährung von zentraler Bedeutung.
Im hier verwendeten Sinne erstreckt sich die biologische Vielfalt auf die Vielfalt der Ökosysteme, die Artenvielfalt sowie die Vielfalt innerhalb einzelner Arten, soweit sie für die Ernährung, Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft genutzt werden; sie schließt die dabei nutzbaren genetischen Ressourcen mit ein.
Die BLE unterstützt das BMELV bei diesen Bemühungen durch das Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt (IBV), das im Jahr 1992 bei der Zentralstelle für Agrardokumentation und -information (ZADI), damals als Informationszentrum Genetische Ressourcen (IGR), gegründet und zum 1. Dezember 2005 von dort an die BLE überführt wurde. Die Aufgaben des IBV betreffen die Biologische Vielfalt und hier insbesondere die genetischen Ressourcen, die für Ernährung, Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft relevant sind. Sie umfassen:
* Mitwirkung bei der Erarbeitung und Durchführung von Programmen zu den genetischen Ressourcen für Ernährung, Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft;
* Wahrnehmung der Sekretariate für Beratungs- und Koordinierungsgremien des BMVEL im Bereich der genetischen Ressourcen für Ernährung, Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft;
* Erfassung, Dokumentation und nutzerorientierte Bereitstellung von Daten über Vorkommen, Charakteristika und Leistungseigenschaften genetischer Ressourcen für die genannten Bereiche;
* Analyse und Bewertung der Entwicklung der Agrobiodiversität in Deutschland;
* Koordination von Erhaltungsaktivitäten und Unterstützung von Erhaltungsnetzwerken;
* Fachliche Betreuung von nationalen und internationalen Fördermaßnahmen und Programmen;
* Beratung und Informationsweitergabe an Akteure und politische Entscheidungsträger;
* Öffentlichkeitsarbeit.